Freitag, 21. Juli 2006

Ein Stück deutscher Fernsehgeschichte?

Wie leicht man mich doch rumkriegen kann! Ich staune immer wieder. Kaum schreibt ein Sturm, Rüdiger mit Vornamen: "Rätsel für die Faust. Wie zwei Münchner Künstler mit einer TV-Serie für das Handy ästhetische Maßstäbe setzen", da muß ich schon hinclicken, um zu sehen, was sich da für ein Geheimnis verbirgt. Das sieht dann unspektakulär so aus:

"Heute um 20 Uhr wird in München ein Stück deutscher Fernsehgeschichte geschrieben. Doch wer es sehen will, muß schon genau hinschauen. Die zugehörigen Bilder laufen auf winzigen Handy-Bildschirmen. Beim Münchner Filmfest zeigt das unter dem Kürzel M + M firmierende Künstlerduo Marc Weis und Martin De Mattia einen "abgründigen Krimi für Mobiltelefone".

Immerhin bleibt was anzumerken. Nämlich das: Der Jugendwahn äußert sich in den letzten Jahren in einer überhaupt nicht unerheblichen Kleinigkeit. Zum Stichwort Jugend: Jeder mit 30 weiß doch, daß Jugend ein Lebensabschnitt wie Luxemburg ist. Kaum bist du reingefahren, bist du auch schon wieder draußen. Will ernsthaft sagen: Der Trend zur Miniaturisierung schreitet in einer vollständig blödsinnig und alle Lebensfreude und Bequemlichkeit verachtenden Weise voran. Jenseits des 23. Lebensjahrs können die Menschen die Displays und Handy-Tastaturen -- und übrigens auch die immer kleineren Bildschirmschriften, die sich dank immer höherer Auflösung darstellen lassen -- nicht mehr ohne Lupe entziffern. Aber was tun die Macher? Sie suggerieren, man könne einen Film oder auch nur ein Filmchen sinnvoll auf einem Handy-Display anschauen. Wenn das nicht einer der echtesten Wahnblödsinne ist, den sich die Kommunikationswirtschaft jemals ausgedacht hat, dann weiß ich nicht.

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