Mittwoch, 12. Juli 2006

Zug-Bomben in Indien

In Indien wurde gebombt. Diesmal also in Indien. Man gewinnt den Eindruck, daß gewisse Naturen inzwischen das Töten von Menschen mittels Auto-, Markt-, und Zug-Bomben als eine ganz rationale Sache ansehen.

"Wir müssen mal wieder auf unsere Sache aufmerksam machen. Wo könnten wir denn die Bomben zünden? Damit es in den Abendnachrichten und mindestens zwei Tage auf CNN kommt."

Bei der Gelegenheit: Was ist der Unterschied zwischen einer "direkten" Zeitzünder- oder Fernzündung-Bombe, einer Bombe bestehend aus einem Selbstmordattentäter + Sprengstoff und einer, die aus großer Höhe aus einem Flugzeug abgeworfen wird und ebenfalls "Unschuldige" tötet? (Soldaten wären in dieser Logik "legitime Objekte".) Wer da als großer Aufklärer sagt: Da gebe es keinen Unterschied, der hat die Sache nicht kapiert. Für die meisten Menschen gibt es da einen Unterschied.

Sagen wir mal so: Der Soziologe Erving Goffman hat ein Beispiel für menschliches Intuitiv-Fühlen vorgestellt, das mich immer beeindruckt hat: Wenn wir uns in den Finger schneiden, stecken wir den Finger ohne nachzudenken in den Mund. Niemand denkt sich etwas dabei. Das ist vollkommen normal. Wenn wir aber um die Wunde einen, nehmen wir ruhig an: einen extrem sauberen -- Mullverband gelegt haben, der blutet durch und wir saugen dann das Blut weg, dann finden wir das irgendwie "ekelig". Warum machen wir da einen solchen Unterschied? Kaum zu verstehen, dieses Faktum.

Nachdenken! Keine vorschnellen Antworten!

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