Donnerstag, 9. Oktober 2008

Süddeutsche Zeitung / Streiflicht

Ich bin ein glühender Verehrer der Sprachartisten vom SZ-Streiflicht. Heute wieder mal. Das da.

"Das Tollste an Senioren: Sie müssen keinen Bammel mehr haben. Ihre Weisheit, ihre Lebenserfahrung, ihr unermüdlicher Einsatz für das Gemeinwohl machen sie zu Stützen der Gesellschaft. Auch wenn nicht jeder Senior derart bammelfrei über die Bühne hüpfen kann wie Mick Jagger, nicht so sensibel dichten wie Leonard Cohen oder plaudern wie Jopie Heesters - das bisschen Arthritis ist doch nichts gegen die Unerfahrenheit der Jugend! Gerade wünschte sich der Spiegel Altkanzler Helmut Schmidt als Retter aus der Finanzkrise zurück: 'Kaum vorstellbar jedenfalls, dass er so passiv geblieben wäre, sein Verständnis von Führung sieht anders aus.' Das ZDF wiederum würdigte den Staatsmann Franz Josef Strauß mit einem Knoppschen Zweiteiler, der selbst FJS-Gegnern von einst noch Tränen der Rührung in die Augen trieb. So einen großen Alten bräuchte es halt wieder. Dann müsste der vielleicht viel zu junge Seehofer nicht permanent erklären, dass er 'einen leichten Bammel' vor seinem Leben als Doppelspitze hat."

Süddeutsche Zeitung, Nr. 235, Donnerstag, den 09. Oktober 2008, Seite 1

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