Samstag, 3. Januar 2009

Irans Lebensgefühl: Aschura

Man soll nicht über kulturelle Unterschiede im Allgemeinen bramarbassieren. Im Deutschlandfunk eine Sendung über iranische Schiiten, die Schlacht bei Kerbala, sagt ein 14jähriger -- es wird nicht ganz klar, ob es eine historische Aufnahme ist --, dass er in der Schlacht in den Tod geht, um sich von seinen Sünden zu befreien. Das sagt er mit heller, kindlicher Stimme. Vorher hat man gehört, dass im iranisch-irakischen Krieg sich iranische Kinder mit einem Plastikschlüssel, Symbol für den Schlüssel zum Paradies, und einer Granate in der Hand vor Panzer warfen.
Das Fanatische, das Unbedingte der Kinder auf der Schwelle zum Jugendlichen, das ist so ein konkreter Unterschied zwischen radikal-islamischer Ideologie und dem Westen. Hochmütig sollten wir nicht sein. Vor 64 Jahren gab es in Deutschland genug Jugendlicher, die sich ebenfalls für die politische Führung und deren Ideen opfern wollten. Denken wir dran! Selbst Günter Grass war ja unter ihnen.
Dieses Gedenken heißt nicht, dass die Maßstäbe relativ werden: Die ruhige Vernunft ist eine andere als die aufgeputschte Vernunft. Daran ist festzuhalten. Nicht wahr, Monsieur Robespierre?

Und dahin kann -- sollte man auch noch schauen! Und hier. Und im SPIEGEL hier

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Glaubenskriege, echte, nicht vorgetäuschte. Gibt es sie? Oder geht es immer nur um Macht und Geld und Einfluss? War der 30jährige Krieg ein Glaubenskrieg? Waren die Kreuzzüge Glaubenskriege? Gibt es auf solche Fragen überhaupt vernünftige Antworten?

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