Montag, 13. Juli 2009

Chinesische Literatur heute

Es geht so vieles unter in der Masse des Publizierten. Allzu leicht auch das:

"Zum Abschied erhält jeder von uns ein Buch mit den Schriften von Konfuzius. Den hatten die Kommunisten jahrzehntelang verbannt, im Zuge der neoliberalen Öffnung wurde er aber aus der Mottenkiste geholt, jetzt muss er als Apologet herhalten für das rasante Anwachsen sozialer Ungleichheit: Nach dem Gini-Index, der welt­weit die Ungleichverteilung des Einkommens misst, liegt China mittlerweile hinter den USA, was ja doch eine unbequeme Tatsache ist für ein Land, das sich nach wie vor sozialistisch nennt und den Vorrang sozialer und kollektiver Rechte vor den individuellen betont. Was aber schreibt der große Konfuzius dazu: Unruhen muss man im Keim ersticken. Es lebe die stabile Ordnung. Es lebe die Harmonie."

SZ 11.07.2009, S. 13 / Autor: Alex Rühle

Wer denkt darüber nach? Es passt mir gut, zu den Cúmulo-Geschichten.

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