Dienstag, 31. August 2010

Intelligenz? Kultureller und nationaler Hintergrund

Ich hoffe aufrichtig, dass ich bei dem, was ich eben bei der Wikipedia geschrieben habe, nicht durch Thilo Sarazin beeinflusst bin. ;-) Nun denn:

Um es mal sehr allgemein zu sagen: Manches in dem Artikel [zum Begriff Intelligenz] ist sehr allgemein gehalten. (Wie in der I-Forschung üblich, könnte man natürlich hinzufügen.) Etwa dieser Abschnitt:

"Spearmans Generalfaktor der Intelligenz (g) ist eines der am weitesten verbreiteten Intelligenzmodelle. g ist eines der reliabelsten und validesten Konstrukte der Psychologie. g sagt laut Robert Plomin schulischen Erfolg und Prestige des später erreichten Berufes besser vorher als jede andere erfassbare Eigenschaft. Die Voraussagekraft von g auf Variablen wie Berufsprestige und Einkommen eines Individuums wird verringert, wenn man als eine mit g korrelierte Variable den sozioökonomischen Status des Elternhauses einbezieht. Doch auch in diesem Fall leistet g einen eigenständigen Beitrag zur Varianzaufklärung."

Gut wäre es, wenn auf konkrete Untersuchungen (auch) in Deutschland verwiesen würde. Und um es platt aber deutlich zu sagen: Das empirische Problem wird sein, dass die ganz Erfolgreichen, vom Banker bis zum Medizinprofessor und dem Physik-Nobelpreisträger, sich kaum einem Intelligenztest unterziehen werden. Die Schüler wird man -- wirklich repräsentativ? -- gerade noch dazu bringen können. -- In allen Belangen gilt: Den Versuchsaufbau genau und sehr kritisch ansehen. Sonst gilt die dumme alte Weisheit :-) : Intelligenz ist, was der Intelligenztest misst. -- Nachtrag, weil ich schon dabei bin: Ein Hinweis auf den Begriff der [[Emotionale Intelligenz|emotionalen Intelligenz]] wäre nicht schlecht. Und eine Stelle, an der, und sei es indirekt, zu dem vermittelt wird, was ich bei Daniel Goleman vor Jahren gelesen habe; sinngemäß: "Wie kommt es, dass so viele Leute mit einem IQ von 140 und höher in den Unternehmen von Leuten mit einem IQ von 110 als Angestellte arbeiten?"