Mittwoch, 8. Dezember 2010

PISA-Kritiker

Diesen Artikel der Wikipedia über die PISA-Kritiker kann man als Ausgangspunkt nehmen, um einmal nachzudenken. Vorläufig denke ich, es muss klar sein, was die finale Bezugsgröße sein soll, anhand derer die PISA-Ergebnisse zu messen sind. Es könnten sein: Korrelation zu ...

a) späteren Abiturnoten
b) Studienabschluss- oder Berufsausbildungsnoten
c) beruflichem Erfolg, gemessen nach subjektiver Zufriedenheit im 40 Lebensjahr
d) beruflichem Erfolg, gemessen nach Bruttoeinkommen im 40 Lebensjahr
e) Bruttosozialprodukt der Länder
f) ...

Da sich vor allem die Spitzenleute der verschiedenen Bereiche, von den Banken bis hin zur Wissenschaft, wahrscheinlich ungerne in die (Einkommens-) Karten schauen lassen, bleibt eine solche Validierung naturgemäß schwierig. Ohne eine solche Fernvalidierung aber bleibt das alte, nun gewandelte Spruchweisheit richtig:

Non vitae, sed scholae discimus

Und eine kleine Beobachtung noch: Als ich Ende der 1980er Jahre einmal junge Japaner gefragt habe, was für sie der große Unterschied zwischen Münster und einer vergleichbaren japanischen Stadt sei, da war nach einigem Überlegen die Antwort: In Münster sitzen am Nachmittag Männer im Café! Männer im arbeitsfähigen Alter waren gemeint. -- Will sagen: Wer korreliert denn Lebensqualität in den einzelnen Ländern -- die ja natürlich durchaus subjektiv und kulturspezifisch erfahren wird -- mit Pisa-Ergebnissen?

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Det er stærkt generende.
”Non scholae, sed vitae discimus” (lat. 'vi lærer ikke for skolen, men for livet’) er et hyppigt brugt skolemotto. Citatet er en optimistisk fordrejning af Senecas desillusionerede konstatering af at ”non vitae, sed scholae discimus” (lat. 'vi lærer ikke for livet, men for skolen').