Sonntag, 13. Februar 2011

Rendezvous mit Joe Black: Rolle der Filmkritiker?

Zur Diskussion in der Wikipedia habe ich gestern sehr spät (oder heute: sehr früh) festgehalten:

Aus dem Artikel:

"James Berardinelli schrieb auf ReelViews, der Film sei der bis dahin längste Film des Jahres 1998. Er sei besonders langatmig (tedious) und bombastisch. Die Chemie zwischen Brad Pitt und Claire Forlani stimme nicht.
Dagegen meinte der film-dienst: „Das Thema aus der alten Hollywood-Komödie ‚Death Takes a Holiday‘ (1934) von Mitchell Leisen verwandelt sich zu einer bedächtigen und behutsamen Meditation über das langsame Sich-Öffnen der Menschen im Angesicht des Todes. Dabei scheut der Film nicht davor zurück, Gefühlen und Gemütsbewegungen breiten Raum zu lassen. Das Ergebnis ist ein Werk, das heutzutage üblich gewordener Sensationalisierung mit leisen, oft geradezu konventionellen Mitteln entgegenzusteuern versucht. Abgesehen von dem oft überforderten Brad Pitt sind die hervorragenden Darsteller eine verläßliche Stütze, die den Film davor bewahren, einer gelegentlich spürbaren Überbelastung des Stoffes zu erliegen.“

Ich habe den Film jetzt zum dritten Mal gesehen, und es stellt sich mir nun schon die Frage, welche Rolle man selbstherrlichen Filmkritikern in Wikipedia-Artikeln einräumen soll, zumal natürlich bei geschätzt 2000 relevanten Kritiken, die zu Filmen wie diesem weltweit geschrieben werden, die Auswahl prinzipiell willkürlich bleiben muss. Ich persönlich finde an diesem Film nun so rein gar nichts langatmig; ein solches Thema kann man halt schlecht als Actionfilm präsentieren, und wer Actionfilme sehen möchte, soll sich halt Actionfilme anschauen und nicht verquer herumschwadronieren. Die "Chemie zwischen Brad Pitt und Claire Forlani" ist meiner Meinung nach überragend, und außer dem erstaunlich guten bis hervorragenden Brad Pitt könnte ich mir gar keinen anderen Schauspieler in dieser Rolle vorstellen. Und wer als Kritiker Sätze fabriziert, die Stellen enthalten wie "... sind die hervorragenden Darsteller eine verläßliche Stütze, die den Film davor bewahren, einer gelegentlich spürbaren Überbelastung des Stoffes zu erliegen", der sollte erst mal sein Stilvermögen überprüfen lassen, bevor er weiter dem Gewerbe des Filmkritikers nachgeht. So what?

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