Dienstag, 13. September 2011

Wikipedia -- Relevanzkriterien ...

sind notwendig. Ja aber...

Ich finde nach drei Klicks dies:

... In der englischen Wikipedia gibt es ebenfalls erbitterte Kämpfe um die Relevanz. Zwar wird immer wieder angeführt, dass dort quasi jede Folge einer bekannten US-Serie mit einem eigenen Artikel versorgt wird. Aber das hat – hier muss ich etwas mutmaßen – vor allem zwei Gründe: Die Autorengemeinschaft der englischen Wikipedia ist über die ganze Welt verstreut. Der Autor aus Indien wird nie mit den Autoren aus Texas oder Honululu zusammen treffen. Die weltweit verbreiteten US-Serien sind da ein prima Feld um Gemeinsamkeiten auszuloten. Zudem verfügt die englische Wikipedia über ein Vielfaches an Autoren und Korrekturlesern und kann somit mehr Artikel in den eigenen Kanon integrieren. Gleichzeitig jagt in den USA ein Verleumdungsskandal den anderen, längst gehört Wikipedia zum bevorzugten Ziel von Astroturfern.

Jetzt habe ich lange begründet, warum Relevanzkriterien notwendig sind. Qualität, Genauigkeit, Privatsphäre und Relevanz sind eng miteinander verwoben. In meinen Augen kann niemand, der sich ernsthaft das System Wikipedia vor die Augen führt an der Notwendigkeit von Relevanzkriterien zweifeln – ohne sie wäre Wikipedia längst in Falschbehauptungen, Eigen-PR und Verleumdungen versunken.

[Kommentar möglicherweise]

Ich meine -- Relevanzkriterien hin oder her. Nicht zu bezweifeln sind zwei Dinge:

a) Gäbe es keine RK, so wäre die WP einfach ein Sammelsurium an Informationen, mehr als sie es heute schon ist. Die Frage nach der Relevanz ist dem Menschen eigen. Er kann -- auch im Alltag -- nicht alles in sein Hirn aufnehmen. Die Wahrnehmungspsychologen sagen uns ja: Jede Form der Wahrnehmung ist schon eine Selektion. Es würde ihn schlichtweg überfordern.

b) Nun aber das große ABER: Das mit den RK ist eine Fortschreibung der alten Sprüche über die "Ungleicheit". Wer mag, der lese Rousseau! Wenn wir uns also kurz mal auf die Personen beschränken: Hier geht es darum, dass die Großkopfeten von den normalen Menschen getrennt werden. 

Wie hieß der alte Spruch von damals, der Fernsehfrau in den Mund gelegt:

"Guten Abend! Mein Name ist Frauke Ludowig. Und ich bin im Fernsehen. Und Sie nicht!" 

Mir also ist bei der RK-Diskussion immer unwohl. Als ich noch sehr viel jünger war als heute, hatte ich eine Roman-Idee, und in diesem Roman sollte vorkommen: Eine Bibliothek mit allen Lebens- geschichten aller Menschen, die jemals in diesem Land -- es war ein utopisches Land, natürlich -- gelebt haben. Und das wären noch immer mein Wunsch und meine Vorstellung! Denn: Jeder Mensch ist ein Künstler und eines Eintrags in der WP wert!

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