Montag, 12. Dezember 2011

Ärzte

Früher waren die Ärzte vielleicht doch irgendwie -- akademischer. Heute morgen im Radio über Wartezeiten. Ein Arzt, der die Kassenpatientin anherrscht: Dann könne sie sich einen anderen Doktor suchen, wenn sie die läppischen zwei Stunden nicht warten wolle. Und jetzt, am Abend, setzt BILD eins oben drauf. (Die Augsburger Allgemeine wusste von dem Prozess schon ein paar Tage vorher.)

"Aachen – Wir sehen die Anästhesieärztin Lydia H. (35) auf einer Flirtseite im Internet. Sie trägt das Haar offen, roten Lippenstift, lächelt in die Kamera.
Hier heißt sie nicht Lydia, sondern Serenitizia. Über das Internet-Portal suchte die Medizinerin im letzten Jahr Männer und Frauen. Über diese Anzeige soll die Medizinerin auch ihren neuen Liebhaber aus Süddeutschland kennengelernt haben.
Wegen heimtückischen Mordes aus Habgier steht die Ärztin vor dem Aachener Schwurgericht. Sie soll laut Anklage ihren 50 Jahre älteren, wohlhabenden Gatten Hermann (†85) mit einer Überdosis Morphium totgespritzt haben ...
IMMER MEHR WIRD JETZT ÜBER IHR DOPPELLEBEN BEKANNT!
Schon als junge Frau ging sie auf dem Straßenstrich anschaffen, konsumierte Drogen. Aber auch nach ihrer Heirat mit dem reichen Hermann H. suchte sie weiter Kontakte – dann übers Internet.
Laut Ermittlungsakte nannte sie sich auch „Auguste D.“... In einer eidesstattlichen Erklärung gab sie nach dem Tod ihres Mannes über ihren Notar an: „An Erbe sind nur noch 20 000 Euro da.“ Die Ermittlungen ergaben aber: Es sind weit über 100 000 Euro.
Heute geht der Prozess weiter: Im Zeugenstand der Sohn des Opfers, seine Ex- Ehefrau, sein Leibarzt und der neue Arbeitgeber, der Klinikleiter aus Ulm, der Ärztin."

Überhaupt das Akademische. Erst Plagiate am laufenden Band. Und jetzt sogar -- Mordverdacht. "Schon als junge Frau ging sie auf dem Straßenstrich anschaffen, konsumierte Drogen." Eine Ärztin! Welt -- Universität, was ist aus dir geworden?!

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Und der Mund, an wen oder was erinnert der uns? Ich denke in zwei Richtungen... Aber ist vielleicht doch ein wenig zuviel des Vorurteils. Lassen wir das.


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