Freitag, 6. Januar 2012

Unfall war ein Mord

Nicht erst seit die BILD-Zeitung in der Bundespräsidenten-Auseinandersetzung gezeigt hat, dass sie nicht parteipolitische gebunden ist, glaube ich, dass dieses Blatt eine wichtige Funktion hat. Was nicht heißt, dass BILD nicht zuweilen und an manchen Stellen ziemlich systematisch großen Käse fabriziert. (Wobei: Die BILD-Kritiker, die sich immer als die großen Besserwisser generieren, sind auch nicht immer angenehm.) Anyway. Meldungen wie die folgende kann man natürlich als Sensationsmache kritisieren; man kann sie aber auch als Berichte aus der Seele unserer gegenwärtigen Gesellschaft lesen.

AUF DER LANDSTRASSE IN GREVEN (NRW) | Dieser Unfall war ein Mord | MAURER (50) RAMMT SEINE FRAU (40) VON DER STRASSE UND ERSTICHT SIE | Ermittler sichern Spuren am Polo der erstochenen Marzena W. († 40) | Von G. KLEINEHEILMANN, M. ENGELBERG, N. KLUSSMANN und A. RADECK | Greven/Oberhausen – Der Polo steht mit offener Motorhaube auf der Landstraße in Greven (NRW). Alles sieht nach einem Unfall aus. Doch die Retter finden auf dem Fahrersitz eine tote Frau – erstochen! | Eine Stunde, nachdem die Frau gefunden wurde, stellt sich Ehemann Wolfgang W. (50) der Polizei. Er gibt zu, seine Frau Marzena W. († 40) erst von der Straße gerammt, dann mit vier Stichen ermordet zu haben!

Jene Schöngeister, die über solche Dinge leicht irritiert hinweg- gehen, weil sie Menschliches grundsätzlich für Allzumenschliches nehmen und damit nur als Peinlichkeiten-Ansammlung sehen können, diese Schöngeister blenden wichtige soziale Befunde aus und stehen eines Tages vor der politischen Katastrophe und hatten dann im Wortsinn: keine Ahnung.

Wofür dieser Mord denn in er politischen Verallgemeinerung steht? -- Gemach. Da muss ich noch nachdenken.

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