Dienstag, 19. Juni 2012

Generation Porno

Gestern, auf der Uni-Terasse. Es liegt ein Flyer herum. CRAP-Magazine. Untertitel: "kostenlos - transepochal". Werbung für eine Blödel-Website mit fäkalem und sexuellem Schwerpunkt. Soll ich diese Seite verlinken. Ich denke: eher nicht.

Heute: In der Süddeutschen Zeitung ein Bericht über ein Münchener Swinger-Haus. Für Jüngere, Gutaussehende. Zur Unterscheidung vom Swinger-Club für ältere Schmerbäuchige. -- Anmerkt: Alles begann mit der "Generation Golf". Heute sind wir bei der "Generation Porno" angekommen. Natürlich regt so etwas keinen mehr richtig auf. Der Niedergang der Gesellschaft, den die Großeltern bei dem 68ern heraufziehen sahen, ist ausgeblieben. Ebenso die übermäßige Verbreitung von Geschlechtskrankheiten. Also was soll's. Dass ich diese jungen Swinger dennoch noch öder finde als die alten mit dem Schmerbauch? Kann an meinem Alter liegen. Muss aber nicht.

Der Gedanke: dass man die Sprache solcher Magazine und Einrichtungen und auch die Sprache der "Berichte darüber" einmal unter die Lupe nehmen sollte.

--- AUSZUG SZ ---

Panorama | Alle mal anfassen 'Wir sind Generation Porno': Warum immer mehr junge Menschen in Swingerclubs gehen. Ein Besuch im Lustschloss Von Lisa Frieda Cossham |Die 'Generation Porno' drängt es heute ins Gewerbegebiet. In einen Flachbau in Eching bei München. Neben dem Eingang schaffen Fackeln eine improvisierte Feststimmung, in der Schlange davor geht es um Unauffälligkeit. Die jungen Männer und Frauen, die hier an einem Samstagabend artig auf Einlass warten, einzeln, als Paare oder in Grüppchen, könnten auch für eine Vernissage oder ein Konzert anstehen, wäre da nicht das Schild über der schweren Metalltür: 'Lustschloss Arkanum'. Wer genauer hinsieht, merkt, dass die Wartenden flüchtige Blicke tauschen, sich gegenseitig mit den Augen abzutasten scheinen. Dass die blonde Frau am Einlass ein bauch- und pofreies Kostüm trägt, irritiert niemanden. Schließlich sind auch die Besucher gekommen, um sich auszuziehen, gemeinsam zu feiern und auch: um Sex zu haben.

Merke: Ein Sodom und einen Gott mit Pech und Schwefel gibt es nur dort, wo man an den Gott glaubt. Oder doch nicht? Kommt demnächst doch auch ganz ohne Glauben Gottes Himmelskörper, der diese sexsüchtig-platte Welt noch ein bisschen platter macht?