Donnerstag, 10. Januar 2013

Gabriel. Zeitungen-Zukunft.

Heute in der ZEIT:

Über Sigmar Gabrie, persönlich, der unter seiner schwierigen Kindheit litt. Vater: Walter Gabriel, bis zum Lebensende ein NS-Gedankengänger. Ein irgendwie unbegreiflicher, unbegriffener, unangenehmer Vater.

Dann: Bernhard Pörksen über die Krise des Journalismus und der Papier-Zeitungen. -- Über diese Probleme hat Pörksen auch schon anderswo gesprochen und geschrieben. Beispiel:

Interview zur Zeitungskrise | "Die Lust an der Apokalypse ist groß" || FTD, FR, "Prinz" vor dem Aus - die deutsche Printmedienlandschaft wird übersichtlicher. Im Interview mit tagesschau.de analysiert der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen die Gründe und spricht von einer Dreifachkrise des Journalismus. Daran hätten auch die Journalisten selbst ihren Anteil. (Website der Tagesschau)

Was die Zeitungen und ihre Journalisten angeht, da heißt das Stichwort Güterabwägung. Papierverbrauch, aber auch überall, Arbeitsplätze. Der technische Fortschritt, die Zeitgeist-Veränderung und das Verbraucher- bzw. Leserverhalten wird vor nichts haltmachen. Wenn Pörksen fordert, die Geisteswissenschaftler sollten sich für "ihre" Zeitungen, Feuilletons, Verlage einsetzen, dann verkennt er die ehernen Gesetze der sozialen Welten. Noch nie ist durch Gegen-etwas-anschreiben eine Sache, die sich überlebt hatte, gerettet worden. Aber noch ist es ja nicht soweit, dass die Zeitungen verschwinden. Auf meinem Kindle möchte ich SZ, Süddeutsche und SPIEGEL nicht lesen. Die Werbeeinnahmen freilich, die wegbrechen, die wandern ins Internet und sind vorher schon ins Fernsehen gewandert. Da heißt es, sich nach der Decke zu strecken. Durch Betteln und Schreiben werden keine Werbegelder umgelenkt.