Montag, 21. Januar 2013

Niedersachsen-Wahl

Das politische Tagebuch vermerkt:

Nicht zu verschleiern ist die Niederlage von David McAllister. Merkels letzter Kronprinz hat seine erste richtige Wahl verloren und muss zurück in die zweite Reihe treten. Dass er am Wahlabend Edmund-Stoiber-gleich den Sieg bereits für sich reklamierte und sich als schlechter Verlierer entpuppte, hat seinem Abgang einen unschönen Beigeschmack gegeben. Als Hoffnungsträger für die CDU ist er vorerst verbrannt. 
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"Hauptsache wir können entscheiden, mit wem wir regieren", war am Wahlabend im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin zu hören. Die CDU gibt ihr Selbstverständnis als Regierungspartei eben nicht so einfach auf. Aber nach der Niederlage in Baden-Württemberg mussten die Christdemokraten nun erneut erfahren, dass man auch als stärkste Partei in der Opposition landen kann. (ZEIT Online)

Gestern Abend habe ich noch mit dem Kindle Fire im Netz gestöbert. Erstaunlich, dass es, unter den Berichten, viele Stimmen aus dem Leser-Off gibt, die das Wahlsystem als solches in Frage stellen, einschließlich der These, über die ich dann doch erstaunt war: dass falsche = gefälschte Wahlergebnisse durchtelefoniert werden. Das ist eigentlich nicht nachzuvollziehen, aber es gibt auch da ein hohes Potential an Verschwörungstheorien. 

Interessanter schon die oft zu lesende These, die Meinungsforscher und Wahlprognostiker sollten einpacken, wenn sie, Beispiel gestern, über das Abstimmungsverhalten in Richtung FDP so falsch gelegen haben.

Meine alte Idee da: Eine allgemeine Umfrage im Internet, und dann mal schauen, wer in drei Wahlen dem amtlichen Endergebnis am nächsten ist. Zugelassen sind neben der Forschungsgruppe (!) Wahlen und allen professionellen Demoskopen auch alle Bürgerinnen und Bürger, ob mit oder ohne Kaffeesatz. Was zählt, sind die Prognosen bei mehreren Wahlen. Wie ginge ein solcher Wettbewerb wohl aus?

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Nachtrag: Kann man denn solchen so sicher und selbstbewusst vorgetragenenen Erkenntnissen trauen, wenn dieser eigenartige FDP-Erfolg von der Forschungsgruppe Wahlen so gar nicht vorausgesehen worden ist? Wie kommen denn die Erkenntnisse zustande?