Sonntag, 31. März 2013

John Lanchesters Finanzkrisen-Analyse


"Ein Beispiel für Gier ist seine Romanfigur Roger, ein Investmentbanker in der City, dessen Albtraum: dass sein Jahresbonus nicht mehr wie erwartet eine Million Pfund betragen könnte. Sollte man das Einkommen solcher Menschen nicht an sich limitieren? „Das ist Angelegenheit der Shareholder, es ist ihr Geld“, erwidert Lanchester, „sie sind aber oft Komplizen der Manager. Dieser Aspekt wird in der Debatte oft verschwiegen.“"

Nun ja, das liest man öfter, das mit den Aktionären. Nur -- es stimmt nicht. Es geht um zwei Stufen, die in sich noch einmam kompliziert aufgebaut sind:

a) Realindustrie: Ein Unternehmen erwirtschaftet, sagen wir neutral: Gewinn. Dieser Gewinn wird verteilt zwischen Aktionären, oberstem, oberem, mittlerem ... unterstem Management und Arbeitern vor Ort. Wenn sich die Aktionäre mit dem obersten Managment verbünden, dann drücken diese beiden mächtigsten Gruppen den Rest an die Wand.

b) Finanzindustrie: Diese Leute spielen mit a) Monopoly. Sie finden heraus, wie man a) so zurechtstellt, dass man das Unternehmen am besten melken kann. Da die Leute der Finanzindustrie als Aktionäre oder Schnell-Besitzer, Filetierer-und-Verkäufer auftreten, ist die Rollenverteilung klar. Man bringt die Manager dazu, kurzfristig das Unternehmen auszusaugen, nimmt den Gewinn mit und zieht weiter.

So aber, mit dieser Verteilung und Verschränkung, kann es nicht weitergehen!