Montag, 10. Juni 2013

PUS und seine (Ex-) Autoren

PUS = Post Unseld Suhrkamp.

Weil es sich grad so ergibt, für meine Notizen in Sachen Suhrkamp, aus dem Wikipedia-Artikel Suhrkamp:

Ende Februar 2004 erklärte mit Martin Walser einer der prominentesten lebenden deutschsprachigen Autoren, dass er von Suhrkamp zum Rowohlt Verlag wechsele.
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Aufgrund von Missstimmigkeiten und wegen schlechter Honorierung kündigte im November 2008 der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki seinen Vertrag mit Suhrkamp und wählte für seine fünfteilige Anthologie deutscher Schriftsteller den Hamburger Verlag Hoffmann und Campe. Er setzte hinzu, dass er zu Siegfried Unseld immer Vertrauen gehabt habe, während seine Witwe ihn dagegen „betrogen“ habe.

Im Februar 2009 erklärte der Schweizer Schriftsteller Adolf Muschg nach 35 Jahren das Ende seiner Zusammenarbeit mit Suhrkamp und seinen Wechsel zum Münchener Verlag C. H. Beck. Muschg, der bis November 2008 als einziger Autor dem Stiftungsrat des Suhrkamp Verlags angehörte, begründete seine Entscheidung mit der Führungspolitik der Verlagschefin Unseld-Berkéwicz.

Während ja offenbar Handke und einige mit der neuen streitbaren Chefin gut können.

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Ein kluger, klug ausgewogener Kolumne oder ein Blog-Eintrag in der taz (die heute gar nicht gefragt hat, ob ich diesen Artikel kaufen will)  07.05.2013: Wird Barlach gelyncht? Von lottmann.

Ihm [Unseld] geschah in seinen letzten Jahren, was vielen älteren Herren seiner Generation und Position geschieht, nämlich die freundlich-feindliche Übernahme durch eine junge, attraktive Frau: Ursula Schmidt, die sich mit dem Künstlernamen Ulla Berkewics anreden läßt. Sie ist 33 Jahre alt, als Unseld ihr zuliebe einen ‚Roman‘ aus ihrer Feder bei Suhrkamp veröffentlichen läßt. Später, schon im siebenten Lebensjahrzehnt stehend, heiratet er die verführerische, als leicht spinnert-esoterisch verschrieene Frau.

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Sie gab in den folgenden Jahren die Klischee-Hexe in dem unappetitlichen Stück ‚Der Untergang des Hauses Suhrkamp‘. Wie einst die Mao-Witwe, nur viel erfolgreicher, riß sie die Macht nach Unselds Tod an sich. Wer bis dahin etwas zu sagen gehabt hatte im Verlag, wurde abgeräumt. Die besten Autoren wurden vergrault, „sogar der scheußliche Martin Walser“ (Rainald Goetz). Geschäftsführer und Leiter der Theaterabteilung Rainer Weiss, für viele der gefühlte Kronprinz des Patriarchen, der es auch von der Sache her gekonnt hätte, wurde ebenso weggemobbt wie Joachim Unseld, der keineswegs ungeniale Sohn des Alten. Damit begann aber das heutige Debakel: Dieser Sohn warf genervt seine Anteile am Verlag weg – und Hans Barlach in den Rachen. Daß dieser eine Heuschrecke war, hätte er wissen können. Barlach hatte sich sein ganzes Geschäftsleben lang mehr oder weniger darauf spezialisiert, Zeitungen und andere Medien zu ruinieren. Heute ist Joachim Unseld entsetzt über seine Tat. Aber er hatte den Krieg mit der zickigen Frau seines Vaters wohl einfach nicht länger ausgehalten.