Montag, 24. März 2014

Der berühmte "Migrationshintergrund"

Was soll, darf, müssen die Zeitungen, das Fernsehen bringen, wenn es um Taten wie die im Allgäuer Zug geht? Zuerst waren mir Meldungen wie diese aufgefallen:

Polizist angeschossen | ... Zuvor hatten sich in dem Zug dramatische Szenen abgespielt: Zwei Bundespolizisten war aufgefallen, dass ein Passagier zur Fahndung ausgeschrieben war. Gegen den Mann lag ein Haftbefehl zur Vollstreckung einer Haftstrafe von zwei Jahren und fünf Monaten wegen räuberischen Diebstahls vor. Plötzlich habe einer der beiden Männer ohne Vorwarnung auf die Beamten geschossen - „vermutlich mit einer nicht als solche erkennbaren Schreckschusspistole“. Als die Polizisten flüchteten, habe das Duo nachgesetzt, einen der beiden Beamten niedergeschlagen und dessen Dienstwaffe an sich genommen. Mit dieser Waffe sei dann zweimal auf den zweiten Polizisten geschossen worden: Er erlitt einen Beinschuss, ein zweites Projektil traf die Schutzweste, die ihn vor einer „möglicherweise tödlichen Verletzung“ bewahrt habe. Der Mann wurde operiert, muss aber noch einige Tage in der Klinik bleiben. Sein Kollege, der eine Platzwunde am Kopf davontrug, konnte das Krankenhaus bereits wieder verlassen.

Dazu dann gleich die Kommentare:

ROLF WESER (CLAMMI) - 23.03.2014 18:52 Uhr
Diese Details haben zu reichen

Chris Deister - 23.03.2014 22:06 Uhr
Das war aber jetzt satirisch gemeint, richtig? | Selbstverständlich ist es für das Verständnis unerlässlich (!) mehr über die Hintergründe des Vorfalls zu erfahren. Und da gehört der "Migrationshintergrund" dazu!

Und schließlich dann aber die klaren Mitteilungen:

... die Täter sind nun identifiziert. | Zwei Tage nach der dramatischen Schießerei in einem voll besetzten Zug im Allgäu ist die Identität der beiden Täter geklärt. Bei dem getöteten Mann handelt es sich um einen 20-Jährigen aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck, sagte Richard Thies, der als Vize-Chef des Münchner Mordkommissariats die Ermittlungen leitet, am Sonntag in München. Der Mann, der nach SZ-Information ein gebürtiger Russe ist, der in Grafrath wohnte, war bei dem Versuch, bei hoher Geschwindigkeit aus dem fahrenden Zug zu fliehen, von diesem überrollt worden. | Sein Komplize ist ein 44 Jahre alter Kasache mit deutschem Pass und kommt aus Augsburg, er ist wie sein Komplize wegen diverser Gewalttaten polizeibekannt und liegt seit Freitag im Koma. "Sein Zustand ist stabil", sagte Thies. Es sei aber nicht sicher, ob der Mann überleben werde. Die Ermittlungen bringen unterdessen immer mehr Details ans Licht.

Das Internet verschweigt kaum etwas. Die Frage ist eben, ob man das suchen darf, soll, muss?

Von Interesse wäre natürlich auch zu erfahren, wie das Einbürgerungsverfahren des 'Kasachen mit deutschem Pass' denn so gelaufen ist.

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Ein FOCUS-Auszug, bei der schnellen Suche gefunden:

Die 21-jährige Jennifer P. und der 35-jährige Kay L. fürchteten um ihr Leben. Sie waren ungewollt mit Aynur E. in Streit geraten. Der junge Mann hatte die Türkin auf der Badstraße versehentlich angerempelt. Daraufhin prügelte Aynur mit ihrer Handtasche auf Kay ein und holte via Handy Verstärkung. „Wir schlitzen euch deutsche Schweine auf“ Das deutsche Pärchen flüchtete sich in einen Lidl-Supermarkt. „Es dauerte keine fünf Minuten, bis unser Laden voll mit Ausländern war“, berichtet Verkäuferin Denise Schmiechen. 50 junge Männer „türkischer Nationalität“, die vor dem Supermarkt tobten, zählte die Polizei. Es herrschte Lynchstimmung. Die Beamten hörten, wie aus der Menge gerufen wurde: „Ihr lebt nicht mehr lange, wir schlitzen euch deutsche Schweine auf!“ Die Meute drang in den Supermarkt vor. Kay L. schnappte sich einen Besen und brach ihn ab, um sich gegen die Angreifer zu verteidigen. Nur durch den Einsatz zahlreicher Beamter konnte die Situation einigermaßen beruhigt werden: Polizisten mussten den Bürgersteig räumen und das Paar aus dem Geschäft unter Rufen eskortieren, wie „Wir bringen euch um, ihr deutschen Drecksschweine! Das ist unser Bezirk, verpisst euch!“ Für die Verkäuferinnen sind solche Beschimpfungen Alltag: „Gerade die jungen Ausländer beleidigen uns ständig“, sagt Melanie Dayan. Manchmal reiche es, wenn ein Artikel ausverkauft sei.

Ja, da ist noch ein anderes Thema dieses Montags. Marine Le Pen hat bei den Kommunalwahlen in Frankreich Erfolg. Wenn man will, dass die Sache mit dem Migrationshintergrund nicht auch hier ein Erfolgsproblem wird, dann wird man aufmerksam sein müssen.