Donnerstag, 27. März 2014

Komplizierte Grammatik: Vito Schnabel

Über Vito Schnabel / Heidi Klum lese ich nicht zum ersten Mal. Heute nur eine Stelle. Eine Kolumne von Heike Fuller, aus dem ZEIT-Magazin 14 / 27.03.2014, S. 15.
  • "Ein Mann, der nichts will. Außer eine Frau eine Zeit lang ein bisschen glücklicher zu machen. Sind Sie, lieber Vito, vielleicht sogar das Ende der Evolution? / Wir sind dafür."
Etwas lässt mich stutzen. Etwas geht da nicht. Es geht nur um die letzten beiden Sätze. Ja, nur um die geht es. Es geht um die Bedingung, unter der man sagen kann: Wir sind dafür. Welche Bedingung ist das?

Es muss um Inhalte gehen, die in der Zukunft liegen und die man beeinflussen kann. Dass jemand das Ende der Evolution ist, das kann man nicht beeinflussen, und es liegt dies auch nicht in der Zukunft. (Ok, das hängt sowieso zusammen. Schon richtig.) Wohl aber kann man dafür sein, dass etwas in Zukunft so gesehen wird. Und dass man in Zukunft also sagt: 'Vito ist das Ende der Evolution.' Das ist wahrscheinlich auch gemeint.

Und dann auch gleich noch das wir! (Groß oder klein an dieser Stelle, wir? Ich bin für klein.) Ist das jetzt ein nonchalant gesetzter Pluralis Maiestatis* oder hat Frau Fuller ihre Frauengruppe im Hintergrund? Wenn letzteres der Fall ist, dann bleibt die Frage, wie die Gruppenmeinung erhoben wurde. Wurde abgestimmt? Oder hat Frau Fuller einfach nur geschätzt und angenommen?

Mein Gott, die Grammatik ist komplex und kompliziert! Und die Rechtschreibung sowieso.

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|* Mit i, nicht mit j, das Maiestatis, liebe Wikipedia! Die Römer hatten doch kein j! (Ich schaue nach und sehe: Das haben auch gleich andere bemerkt. Schön!