Sonntag, 5. April 2015

Fliegen: die Gesetze des Kapitalismus

Sollte dieser Artikel in der Welt bzw. das Interview, das dort verarbeitet wird, auch nur in der Tendenz der Wahrheit entsprechen, dann brauchen wir eine ganz neue Diskussion zum Thema Fliegen und Piloten und Sicherheit in der Luftfahrt.

""Eigentlich dürfte man mit uns nicht mehr fliegen" Die meisten Piloten in Deutschland werden sorgfältig ausgewählt und sind fliegerisch gut ausgebildet. Doch gerade junge Verkehrsflugzeugführer bei kleinen Airlines stehen häufig unter riesigem Stress. || Beim Kaffee redet der Kapitän Klartext. "Meine Fluggesellschaft hat nicht annähernd so harte Auswahlkriterien wie Lufthansa. Viele Copiloten muss ich heruntersprechen, sonst würden sie es nicht schaffen, selbst bei gutem Wetter. Manche von ihnen bekommen so wenig Geld, dass sie auf dem Land wohnen und stundenlange Anfahrtswege in Kauf nehmen, um morgens im Cockpit zu sitzen. Ich selbst bin Dutzende Male unabsichtlich eingeschlafen, und ich kenne keinen Kollegen, dem das nicht auch passiert ist." Dies sei Alltag bei der Charterfluggesellschaft, für die er tätig sei."

Das Thema ist dann, mit einigem Abstand, gar nicht dieses tragische Unglück von Germanwings, sondern, wieder einmal, der Kapitalismus, der solcherlei gleichsam naturgesetzlich erzwingt.