Sonntag, 18. Oktober 2015

Flüchtlinge

Den Presseclub vom 11.10.2015 gehört. Es geht durcheinander. Das Thema "Flüchtlinge" ist, nun -- sehr komplex.

Bestimmte Ansätze, die vernünftig wären, werden nicht angesprochen. Erst mal ein O-Ton, geschrieben:

"Das Wichtigste ist die Familie“, sagt die noch vor der israelischen Staatsgründung in Haifa geborene Palästinenserin, deren neun Kinder nun in alle Welt verstreut leben, in Schweden, Bulgarien, Ägypten, Griechenland und Deutschland. Auch in Palästina wohnt heute wieder eine Tochter; aus Ramallah kam sie im Frühjahr zu Besuch nach Biberach und brachte den wohlduftenden Kräutertee mit, der Gästen in der kleinen Wohnung serviert wird. Auch zwei ihrer Enkel leben nur ein paar Straßenzüge in Biberach entfernt. Freudig drücken Petra und Sophia ihrer Großmutter, die sie liebevoll „Teta“ nennen, zwei Küsse auf die Wangen, als sie nach Schulschluss vorbei schauen. Außer ein paar Kleidern, dem Adressbuch und einem Koran konnte Aich al Kateeb nichts mitnehmen aus Damaskus – doch ausgerechnet das Muslimen heilige Buch verlor sie, als sie im Frühling nach Jahrzehnten wieder einer ihrer sechs Söhne in Athen besuchte, der lange vor Beginn von Revolution und Krieg nach Griechenland ausgewandert war. | Hoffnung, ihr altes Haus in Damaskus jemals wiederzusehen, hat die altersschwache Patronin dieser Familie auf der Flucht nicht. Schön sei die Natur in Deutschland, sagt sie. Sie blickt hinaus in den Herbstgarten und zieht ihr warmes Wollgewand enger an den Körper. Damaskus näher gefühlt aber habe sie sich in Kairo. „Dort war es immer warm, und die Leute sprachen unsere Sprache“, sagt sie. Auch die Gerüche hätten sie an Syrien erinnert. Und die Rufe des Muezzins zum Gebet. (FAZ)

Wenn man den Ruf des Muezzins und die südliche Hitze und das Arabische vermisst, dann wird es in Deutschland natürlich ein schweres Leben.

Und die Presseclub-TeilnehmerInnen spulen das ab, was man von ihnen je nach Couleur erwartet.

Ansätze, die nicht angesprochen werden: Dass die UNO einen anderen Status braucht. Nicht mehr Spielball der politischen Interessen sein darf. Mächtig werden muss. Und Staaten und bestimmten Bedingungen entmündigen können muss, auch und vor allem unter Einsatz eines Militärapparats, der Widerstand zwecklos macht. Das setzt eine Einigung auf minimale Menschenrecht voraus. Wenn ein Staat seinen Bürgern keine Lebensperspektive geben kann, dann muss er einen UN-Vormund bekommen.