Dienstag, 27. Dezember 2016

André Schubert

Also ich mochte und mag den Schubert! Und wer jetzt vom großen Favre schwärmt, der muss die Tabelle und den Platz von BMG von damals total vergessen haben. Ich fand es schon ziemlich blassiert, dass auch nach drei Siegen aus Gladbach die Nachricht kam, man müsse sich nach einem "richtigen" Trainer umsehen. Im Nachhinein wissen es natürlich die "Torfabriken" immer besser:

"Trotz der Erfolgsserie mit Glücks-Pulli und ‚Schubi-Du‘-Schlagzeilen wurde ein Großteil der Fans nie warm mit Schubert. Das lag zunächst sicherlich daran, dass im September 2015 eigentlich niemand einen neuen Trainer, egal ob nun André Schubert oder sonst wen, haben wollte. Alle standen unter Schock, weil Lucien Favre die Brocken hingeschmissen hatte. Klar, es musste irgendwie weitergehen und okay, Schubert löste ein paar Fesseln und die Mannschaft kam wieder in die Spur. Das, da waren sich alle sicher, hätte Favre auch geschafft, wenn er geblieben wäre. Die Realität zu akzeptieren, dass die Ära Favre wirklich vorbei sein sollte, fiel nach viereinhalb Jahren unfassbar schwer. | Doch es war nicht nur der übermenschliche Schatten von Lucien Favre, aus dem Schubert nie heraustreten konnte. Schubert ist einfach kein Menschenfänger, dem die Sympathien zufliegen. Ihm fehlt eine Aura, eine gewisse Natürlichkeit. Der Eindruck war, dass da jemand in die Rolle eines Trainers geschlüpft ist und diese in aller Professionalität und einem gewissen Hang zur Besserwisserei ausfüllt. Der echte Mensch hinter dem Trainer blieb der Öffentlichkeit jedoch verborgen. | Dieses Bild verfestigte sich auch im persönlichen Umgang mit André Schubert abseits der Kameras und Mikrofone. Er war aufgeschlossen und kommunikativ, verfiel aber immer wieder in einen etwas ‚oberlehrerhaften‘ Modus. Gleichzeitig blieb er stets in einer Art Lauerstellung, so als ob er selbst bei einem lockeren Plausch unmittelbar mit einem Angriff rechnen würde. | Am Ende wird André Schubert als ein ungelöstes Rätsel in die Gladbacher Geschichte eingehen. Er hat bewegende 15 Monate bei Borussia erlebt, sich ehrenhaft verhalten und hochanständig verabschiedet. Und doch ist er immer der Interimstrainer geblieben, der in Mönchengladbach nie wirklich angekommen ist."

Ich wünschte mir, André Schubert könnte es allen Kritikern noch einmal so richtig zeigen! Ich jedenfalls bin aus der Ferne jederzeit mit ihm "warm geworden".