Freitag, 9. Dezember 2016

WELTPLUS

Nein, der WELT und anderen Zeitungen ist es nicht zu verdenken, dass sie versuchen, eine zusätzliche Einnahmequelle zu erschließen.

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Auf der anderen Seite -- das ist sowohl unmittelbar wie auch auf mittlere Frist gesehen der total falsche Ansatz. Denn ich bin sicher: Wenn jemand etwas gerade lesen möchte und es kommt jemand daher, der sagt: "Jetzt habe ich dich neugierig gemacht, oder? Aber -- erst mal zahlen, wenn du weiterlesen willst!", dann ist dieser Leser einfach nur schwer verärgert. Und er wird auf keinen Fall irgend etwas zahlen oder abonnieren.

Von der anderen Seite her gesehen: Wir leben in einem Zeitalter der Informationsüberflutung. Während die Zeit, die für die Informationsaufnahme zur Verfügung steht, sich nicht vermehren lässt. Ein neues Geschäftsmodell muss her! Eines, das nicht abschreckt und das mit der Überflutung mit bedenkt.

In welche Richtung wird das gehen? Der "Informationsmarkt" -- Zeitungen, Fernsehen, Internet -- müssen zusammenrücken und ein Angebot zur Auswahl bereitstellen. Dass das zu einem Stellenabbau im Journalismus führt, scheint mir unvermeidlich. Ich selbst würde für ein Abo zahlen, bei dem ich eine Info-Flat bezahle. Wobei mir klar ist, dass das den Breitenjournalismus, bei dem auch ein Nischenthema zum Zug kommt, auslöscht. Aber für die Nischenthemen gibt es das Internet und die Direktvermarktung der Nischeninhaber.