Mittwoch, 27. September 2017

'Völkisch' und Angrenzendes

Und weil ich gerade dort bin, noch etwas Ungeschnittenes aus deM Bereich ZEIT-Komentar:

BDLB #486 "Völkische Ideologie ist in Deutschland leider noch immer attraktiv." || Mir fehlen die sprachlichen Feinheiten. 'Völkisch' ist sowas von gestrig, dass es heute niemand mehr versteht. Selbst die, die sich aufs Volk berufen (das sie und ihresgleichen dann nur selbst bilden) verstehen das Wort nicht mehr. | Wenn das klar ist, dann kann man mal wieder darüberdenken, was "Volk" überhaupt bedeutet oder bedeuten soll oder bedeuten könnte. Rational, im 21. Jahrhundert, müsste dann schnell herauskommen: 'Volk' ist heute ein Schimärenbegriff, wenn damit nicht eine 'Zusammensetzung verschiedener Gruppen mit verschiedenen Meinungen / Ideologien' gemeint ist. Rational ist einzig 'Volk' im Sinne von 'Wahlvolk'. Und da sieht man die ideologische Zusammensetzung im Moment ja frisch und ziemlich deutlich. Vom Bundeswahlleiter amtlich bestätigt. | In diesem Sinne: Man sollte in der ZEIT und anderswo nicht das Völkische dauernd herbeischreiben wollen, nur weil es so wohligen Grusel aus Vorgestrigkeit auslöst.

Klacksklacks #486.1 | Volk ist als Begriff in der Diskussion ungeeignet, weil er so viele sich wechselseitig ausschließende Bedeutungsinhalte in seinen verschiedenen Verwendungen hat. Interessant ist aber, dass der Begriff ganz ursprünglich einmal "Kriegsschar" meinte. | Antwort auf #486 von BDLB

BDLB #486.2 | Da sage ich, durchaus mit meinem beruflichen Hintergrund, immer: Die Etymologie sagt nichts über die Bedeutung eines Wortes heute. Als Belesenheitsnachweis interssant, aber nicht für die Analyse des Begriffs in seiner heutigen Bedeutung.